Filmwelt 1934 №31: Difference between revisions
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[[File:Filmwelt 1934 №31.jpg|thumb|Diese Ausgabe kann man [https://bibliotheka.cloud/books/lxwa/ hier] lesen.]] | |||
== Es wird gedreht == | |||
Aus deutschen Produktionsstätten und Außenaufnahmen | |||
* '''Neubabelsberg''' | |||
# „Lockvogel" Ufa Spielleitung Hans Steinhoff. Darsteller der deutschen Fassung Hilde Weißner, Viktor de Kowa, Jessie Vihrog, Sima. | |||
# „Fürst Woronzeff" Ufa Spielleitung Artur Robison. Darsteller der deutschen Fassung Brigitte Helm, Albrecht Schoenhals, Hansi Knoteck. | |||
# „Turandot" Ufa Hauptdarsteller Käthe von Nagy, Willy Fritsch, Kemp, Inge List. Spielleitung Gerhard Lamprecht. Musik Franz Doelle. | |||
# „Ferien vom Ich" Fjord-Film der Ufa. Vorarbeiten. | |||
# „Jungfrau gegen Mönch" Majestic-Film der Ufa. Vorarbeiten. | |||
# „Ich hatt' einen Kameraden" Aco-Albö. Hauptdarsteller R. A. Roberts, Fita Benkhoff, Charlott Daudert, Beckers. Spielleitung Fred Sauer. | |||
* '''Tempelhof''' | |||
# „Englische-Heirat" Cine Allianz-Europa. Hauptdarsteller Renate Müller, Hermann Thimig, Wohlbrück. Spielleitung Reinhold Schünzel. | |||
# „Chopins Abschiedswalzer" Boston-Metropol. Hauptdarsteller Sybille Schmitz, Liebeneiner, Waldau, Romanowsky, Hoerrmann. Spielleitung Geza v. Bolvary. Musik Alois Melichar. | |||
# „Rosen aus dem Süden" Schulz & Wuellner-Phönix. Darsteller Paul Hörbiger, Gretl Theimer, Arthur Hell, v. Arendt. | |||
* '''Jofa''' | |||
# „So endete eine Liebe" Cine Allianz-Europa. Hauptdarsteller Marta Eggerth, Forst, Gründgens, Kemp, Spielleitung Karl Hartl. Vorarbeiten. | |||
# „Die Liebe siegt" Westofi-Europa. Hauptdarsteller Trude Marlen, Eichberger, Ebinger, Alfred Abel. Spielleitung Georg Zoch, Vorarbeiten. | |||
# „Ich heirate meine Frau" Witt-Aafa. Hauptdarsteller Lil Dagover, Paul Hörbiger, Pisetta, Lingen. Spielleitung Johannes Riemann. Schlußaufnahmen. | |||
* '''Grufa''' | |||
# „Abenteuer eines jungen Herrn** Itala-NDLS. Hauptdarsteller Gustav Fröhlich, Maria Andergast, Erika Streithorst, Tschechowa, Treßler, Stahl-Nachbaur. Spielleitung Gustav Fröhlich und Rudolf van der Noß. Schlußaufnahmen. | |||
* '''Efa''' | |||
# „Peter, Paul und Nanette** Czerny-Union-Tonfilm. Spielleitung Erich Engels. Schlußaufnahmen. | |||
# 2 KU-Kurzfilme „Bitte, ein Autogramm**, „Ich tanke, Herr Franke**. Spielleitung Phil Jutzi. | |||
* '''Terra''' | |||
# „Schützenkönig wird der Felix*" Terra. Hauptdarsteller Ursula Grabley, Platte, Grete Weiser, Fischer-Köppe, Ettel. Spielleitung Carl Boese. Musik Marc Roland. | |||
* '''Geiselgasteig''' | |||
# „Das Erbe in Pretoria" Atalanta-Bavaria-Bayerische. Hauptdarsteller Charlotte Susa, Paul Hartmann, Gründgens, Romanowsky. Spielleitung Johannes Meyer. Musik Hans Carste. | |||
# „Zwischen Himmel und Erde" Bavaria-Bayerische. Hauptdarsteller Karin Hardt, Heinz Klingenberg, Vera Liessem. Spielleitung Franz Seitz. Musik Toni Thoms. | |||
* '''Außenaufnahmen''' | |||
# „Peer Gynt" Tofa-Svenska-Bavaria-Hauptdarsteller Hans Albers, Lucie Höflich, Marieluise Claudius, Lizzi Waldmüller. Spielleitung Dr. Fritz Wendhausen. Musik nach Grieg. In Norwegen, Oslo. | |||
# „Ich heirate meine Frau" Witt-Aafa. Anfang August in Kladow, Nachaufnahmen. | |||
[[File:Lola Chlud.jpg|center|thumb|Lola Chlud als Kaiserin Maria Theresia in "Der junge Baron Neuhaus"]] | |||
== An südlichen Gestaden == | == An südlichen Gestaden == | ||
'''Außenaufnahmen zu „Fürst Woronzeff"''' | '''Außenaufnahmen zu „Fürst Woronzeff"''' | ||
[[File:Brigitte Helm.jpg|thumb|Schauspielerin Brigitte Helm]] | |||
Herr Max Pfeiffer? — Bedaure — die Pfeiffer-Produktion ist verreist : Außenaufnahmen für den neuen Großfilm „[[Fürst Woronzeff]]“. | Herr Max Pfeiffer? — Bedaure — die Pfeiffer-Produktion ist verreist : Außenaufnahmen für den neuen Großfilm „[[Fürst Woronzeff]]“. | ||
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Für einige Aufnahmen hatten wir beim [https://de.wikipedia.org/wiki/Cap_Ferrat Cap Ferrat] eine reizende Villa gepachtet. Wie uns der Portier erzählte, hatte sie der jetzige Eigentümer aus dem Besitz des [https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_II._(Belgien) Königs Leopold II. von Belgien] erworben. Eine wunderschöne Frau hatte sie damals bewohnt, die Freundin des lebenslustigen Königs. Sie lebt noch heute, aber fragen Sie nicht, wo und wie. Das Leben schreibt immer noch die tollsten Geschichten. Wenn man sie im Film sehen wollte, würden die Leute sagen „Kitsch<sup>"</sup>. Und doch ist die Wahrheit oft viel unwahrscheinlicher und phantastischer als die größte Phantasie.<sup>"</sup> ''GH'' | Für einige Aufnahmen hatten wir beim [https://de.wikipedia.org/wiki/Cap_Ferrat Cap Ferrat] eine reizende Villa gepachtet. Wie uns der Portier erzählte, hatte sie der jetzige Eigentümer aus dem Besitz des [https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_II._(Belgien) Königs Leopold II. von Belgien] erworben. Eine wunderschöne Frau hatte sie damals bewohnt, die Freundin des lebenslustigen Königs. Sie lebt noch heute, aber fragen Sie nicht, wo und wie. Das Leben schreibt immer noch die tollsten Geschichten. Wenn man sie im Film sehen wollte, würden die Leute sagen „Kitsch<sup>"</sup>. Und doch ist die Wahrheit oft viel unwahrscheinlicher und phantastischer als die größte Phantasie.<sup>"</sup> ''GH'' | ||
== | == Charles Kullmann singt "La Paloma" == | ||
In einer Ecke beim Ateliereingang in der Jofa kauert eine rassige Spanierin mit leuchtend blauer Bluse und schwarzem Spitzenkopfputz. Das spanische Mädchen ist [[Jessie Vihrog]]. | In einer Ecke beim Ateliereingang in der Jofa kauert eine rassige Spanierin mit leuchtend blauer Bluse und schwarzem Spitzenkopfputz. Das spanische Mädchen ist [[Jessie Vihrog]]. | ||
[[File:Charles Kullmann und Jessie Vihrog.jpg|thumb|Charles Kullmann und Jessie Vihrog im Film "La Paloma".]] | |||
Lebhaft geht es bei dem spanischen Volksfest zu, das drinnen im Atelier für den Film „[[La Paloma]]“ gedreht wird. Das spanische Milieu ist nur farbiger Hintergrund, um davor das Schicksal eines einfachen Matrosen und Steinbrucharbeiters zu stellen. | Lebhaft geht es bei dem spanischen Volksfest zu, das drinnen im Atelier für den Film „[[La Paloma]]“ gedreht wird. Das spanische Milieu ist nur farbiger Hintergrund, um davor das Schicksal eines einfachen Matrosen und Steinbrucharbeiters zu stellen. | ||
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== Die Gattinnen unserer Künstler == | == Die Gattinnen unserer Künstler == | ||
'''Frau Thea Riemann-Bingner''' | '''Frau Thea Riemann-Bingner''' | ||
[[File:Johannes Riemann.jpg|thumb|Schauspieler Johannes Riemann]] | |||
Frau [[Thea Riemann-Bingner]], schlanke, sehr gute und gepflegte Erscheinung, ist gebürtige Berlinerin. Daß auch sie sich künstlerisch betätigte, hat sich längst herumgesprochen. Sie hat allerdings nichts mit Bühne und Film zu tun, sondern stellte und stellt ihr Können als Eislaufmeisterin unter Beweis. | Frau [[Thea Riemann-Bingner]], schlanke, sehr gute und gepflegte Erscheinung, ist gebürtige Berlinerin. Daß auch sie sich künstlerisch betätigte, hat sich längst herumgesprochen. Sie hat allerdings nichts mit Bühne und Film zu tun, sondern stellte und stellt ihr Können als Eislaufmeisterin unter Beweis. | ||
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„[[Der rote Tod]]<sup>"</sup>, Herstellungsgruppe Duday, Hauptrolle [[Karl Ludwig Diehl]], ist ein Film, der schildert, wie stahlharter Wille angeborenen Führertums unüberwindlich scheinende Hindernisse meistert. | „[[Der rote Tod]]<sup>"</sup>, Herstellungsgruppe Duday, Hauptrolle [[Karl Ludwig Diehl]], ist ein Film, der schildert, wie stahlharter Wille angeborenen Führertums unüberwindlich scheinende Hindernisse meistert. | ||
„[[Die Schloßherrin vom Libanon]]<sup>"</sup>, ein Vandal- und Delac-Film der Ufa mit Mile Spinelly und Jean Murat, ist ein Gemälde aus den Kämpfen zweier Großmächte um überseeischen Besitz. | „[[Die Schloßherrin vom Libanon]]<sup>"</sup>, ein Vandal- und Delac-Film der Ufa mit [[Mile Spinelly]] und [[Jean Murat]], ist ein Gemälde aus den Kämpfen zweier Großmächte um überseeischen Besitz. | ||
Ein Film mit Brigitte Helm und Gustav Fröhlich (Cine Allianz-Film der Ufa). Der Titel dieses Films steht noch nicht fest. | Ein Film mit [[Brigitte Helm]] und [[Gustav Fröhlich]] ([[Cine Allianz-Film]] der Ufa). Der Titel dieses Films steht noch nicht fest. | ||
Ein Jan Kiepura-Film (Cine Allianz-Film der Ufa). Spielleitung Carmine Gallone. Auch der Titel dieses Films wird noch bestimmt. | Ein [[Jan Kiepura]]-Film ([[Cine Allianz-Film]] der Ufa). Spielleitung [[Carmine Gallone]]. Auch der Titel dieses Films wird noch bestimmt. | ||
„[[Die Männer von Aran]]<sup>"</sup>, [[Gaumont Gainsborough-Film]] der Ufa, behandelt den außerordentlichen Kampf einer Handvoll Männer und Frauen auf einer irischen Felseninsel gegen die Gewalt des Atlantik, gegen Riesenfische, gegen Wetter und Sturm. | |||
== Senta Söneland == | == Senta Söneland == | ||
Eine große Künstlerin - ein guter Mensch | Eine große Künstlerin - ein guter Mensch | ||
Als vor Jahresfrist der Gatte Senta Sönelands starb, der Major a. D. Krocker, mit dem die volkstümliche Künstlerin in mehr als zwanzigjähriger Ehe verbunden war, erlitt Senta Söneland den Zusammenbruch ihres Lebens, von dem sie sich nicht mehr erholte. Sie hat es versucht, weiter zu spielen. Das Thema „Lache, Bajazzo<sup>"</sup> das in Romanen und im Film abgewandelt oft so kitschig wirkte, hier wurde es grausam und unerbittlich gestaltet. Kurz vor dem Tage, an dem der Tod ihres Gatten sich jährte, hat Senta Söneland in völligem innerem Zusammenbruch ihrem Leben selbst ein Ende gemacht. Mit dem Tod im Herzen stand sie vor nicht allzulanger Zeit noch auf der Bühne, das Publikum in | Als vor Jahresfrist der Gatte [[Senta Sönelands]] starb, der Major a. D. Krocker, mit dem die volkstümliche Künstlerin in mehr als zwanzigjähriger Ehe verbunden war, erlitt Senta Söneland den Zusammenbruch ihres Lebens, von dem sie sich nicht mehr erholte. Sie hat es versucht, weiter zu spielen. Das Thema „Lache, Bajazzo<sup>"</sup> das in Romanen und im Film abgewandelt oft so kitschig wirkte, hier wurde es grausam und unerbittlich gestaltet. Kurz vor dem Tage, an dem der Tod ihres Gatten sich jährte, hat [[Senta Söneland]] in völligem innerem Zusammenbruch ihrem Leben selbst ein Ende gemacht. Mit dem Tod im Herzen stand sie vor nicht allzulanger Zeit noch auf der Bühne, das Publikum in „[[Raub der Sabinerinnen]]<sup>"</sup> in der Rolle der Köchin Rosa, in der sie einst ihren ersten Triumph als Darstellerin des Komischen Fachs feierte, unwiderstehlich zum Lachen zwingend. | ||
Wir wollen hier keine Biographie der Künstlerin Senta Söneland geben. Wenn sie auf der Bühne oder im Film erschien, raunte es im Publikum: „die Söneland<sup>"</sup>, und das war der Ausdruck wirklicher, echter Popularität. Kaum daß sie auf der Szene sichtbar wurde, war, noch ehe sie den Mund aufmachte, der Kontakt mit dem Publikum da, der das Kennzeichen wahrer Popularität ist. | Wir wollen hier keine Biographie der Künstlerin [[Senta Söneland]] geben. Wenn sie auf der Bühne oder im Film erschien, raunte es im Publikum: „die Söneland<sup>"</sup>, und das war der Ausdruck wirklicher, echter Popularität. Kaum daß sie auf der Szene sichtbar wurde, war, noch ehe sie den Mund aufmachte, der Kontakt mit dem Publikum da, der das Kennzeichen wahrer Popularität ist. | ||
Diese große Komikerin hatte den Ehrgeiz, auch einmal in anderen als nur komischen Rollen zu erscheinen, in Rollen, die ihr vergönnt hätten, ihr großes, echtes Menschentum darstellerisch zu gestalten. „Aber es wurde nie etwas daraus<sup>"</sup>, meinte sie selbst, „das Publikum wollte mich mit meiner ulkigen Neese sehen und mein kesses Berliner Mundwerk hören, ich bin eben ,auf komisch<sup>´</sup> abgestempelt.<sup>"</sup> | Diese große Komikerin hatte den Ehrgeiz, auch einmal in anderen als nur komischen Rollen zu erscheinen, in Rollen, die ihr vergönnt hätten, ihr großes, echtes Menschentum darstellerisch zu gestalten. „Aber es wurde nie etwas daraus<sup>"</sup>, meinte sie selbst, „das Publikum wollte mich mit meiner ulkigen Neese sehen und mein kesses Berliner Mundwerk hören, ich bin eben ,auf komisch<sup>´</sup> abgestempelt.<sup>"</sup> | ||
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Wir alle beklagen den Verlust, das Publikum und die Kollegen, unter denen sie — und das ist gewiß ein gutes Zeichen — keinen Feind hatte. | Wir alle beklagen den Verlust, das Publikum und die Kollegen, unter denen sie — und das ist gewiß ein gutes Zeichen — keinen Feind hatte. | ||
Einen Gruß über das Grab hinaus, Senta Söneland. | Einen Gruß über das Grab hinaus, [[Senta Söneland]]. | ||
== Der | == Der Filmwelt-Roman "Friedl hat´s geschafft!" == | ||
Von Rudolf Kurtz | Von [[Rudolf Kurtz]] | ||
5. Fortsetzung | 5. Fortsetzung | ||
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== Jung sein und schön bleiben == | == Jung sein und schön bleiben == | ||
''Käthe von Naggy sagt "Es ist ganz einfach!"'' | ''[[Käthe von Naggy]] sagt "Es ist ganz einfach!"'' | ||
[[File:Kaethe von Nagy.jpg|thumb|Schauspielerin Käthe von Nagy beim relaxen...]] | |||
Hundstagshitze in Berlin. Vierzig Grad im Schatten. Drinnen in der hohen Tonhalle der Ufa in Babelsberg herrscht noch eine einigermaßen erträgliche Temperatur. Drehpause. | Hundstagshitze in Berlin. Vierzig Grad im Schatten. Drinnen in der hohen Tonhalle der Ufa in Babelsberg herrscht noch eine einigermaßen erträgliche Temperatur. Drehpause. | ||
„Kommen Sie mit Tauf in die Garderobe, mögen Sie Eislimonade mit mir trinken?<sup>"</sup> fragt mich Käte von Nagy und ist im Nu die Treppen hinaufgesprungen. Oben in ihrer Garderobe dreht sie das Grammophon an, trällert und singt, und von der allgemeinen Schlappheit, die uns alle erfaßt hat, ist ihr nicht das geringste anzumerken. Ich sitze müde und dösig im Sessel, völlig apathisch und keines vernünftigen Gedankens fähig. Aber trotzdem kann ich mich nicht genug über meine Gastgeberin wundern. Jetzt hat sie geschlagene vier Stunden Quadrille geritten, beständig dem Schein der Jupiterlampen ausgesetzt. Die Bekleidung, Uniform der Lucchesischen Kürassiere zur Zeit des Theresianischen Wien, Zopfperücke und Dreispitz, war auch gerade nicht leicht zu nennen, und trotzdem ist sie jetzt von einer Frische, die meinen Neid erregt. | „Kommen Sie mit Tauf in die Garderobe, mögen Sie Eislimonade mit mir trinken?<sup>"</sup> fragt mich [[Käte von Nagy]] und ist im Nu die Treppen hinaufgesprungen. Oben in ihrer Garderobe dreht sie das [https://de.wikipedia.org/wiki/Grammophon Grammophon] an, trällert und singt, und von der allgemeinen Schlappheit, die uns alle erfaßt hat, ist ihr nicht das geringste anzumerken. Ich sitze müde und dösig im Sessel, völlig apathisch und keines vernünftigen Gedankens fähig. Aber trotzdem kann ich mich nicht genug über meine Gastgeberin wundern. Jetzt hat sie geschlagene vier Stunden Quadrille geritten, beständig dem Schein der Jupiterlampen ausgesetzt. Die Bekleidung, Uniform der Lucchesischen [https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCrassiere_der_Grande_Arm%C3%A9eKürassiere Kürassiere] zur Zeit des Theresianischen Wien, Zopfperücke und Dreispitz, war auch gerade nicht leicht zu nennen, und trotzdem ist sie jetzt von einer Frische, die meinen Neid erregt. | ||
„Wie ist es nur möglich, daß Sie nach diesen anstrengenden Drehstunden gar nicht müde sind? Wie kommt es nur, daß man Ihnen keinerlei Abspannung oder Erschöpfung anmerkt? Sie sehen so rosig und wohl aus, daß man Ihnen die Atelierarbeit kaum glauben kann? Verraten Sie mir doch das Geheimnis. Sagen Sie mir, welche Mittel wenden Sie an, welche Zauberkräfte stehen Ihnen zur Verfügung?<sup>"</sup> | „Wie ist es nur möglich, daß Sie nach diesen anstrengenden Drehstunden gar nicht müde sind? Wie kommt es nur, daß man Ihnen keinerlei Abspannung oder Erschöpfung anmerkt? Sie sehen so rosig und wohl aus, daß man Ihnen die Atelierarbeit kaum glauben kann? Verraten Sie mir doch das Geheimnis. Sagen Sie mir, welche Mittel wenden Sie an, welche Zauberkräfte stehen Ihnen zur Verfügung?<sup>"</sup> | ||
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Sie möchten auch noch etwas über meine Einstellung zum Kapitel Haarpflege hören. Nun, da kann ich auch keine Geheimnisse verraten, weil es keine solchen gibt. Kopfmassage habe ich schon erwähnt, bei der Haarwäsche kommt es natürlich auf die Beschaffenheit des Haares an, das gleiche gilt für die Verwendung von Haarwasser. Was für trockenes, sprödes Haar gut ist, eignet sich nicht für Haar, das mehr Fettgehalt hat. Da wird schon jede Frau das für sie geeignete finden. Unsere kosmetische Industrie bringt hier für die verschiedensten Voraussetzungen und Bedürfnisse gute, vertrauenswürdige Fabrikate.<sup>"</sup> | Sie möchten auch noch etwas über meine Einstellung zum Kapitel Haarpflege hören. Nun, da kann ich auch keine Geheimnisse verraten, weil es keine solchen gibt. Kopfmassage habe ich schon erwähnt, bei der Haarwäsche kommt es natürlich auf die Beschaffenheit des Haares an, das gleiche gilt für die Verwendung von Haarwasser. Was für trockenes, sprödes Haar gut ist, eignet sich nicht für Haar, das mehr Fettgehalt hat. Da wird schon jede Frau das für sie geeignete finden. Unsere kosmetische Industrie bringt hier für die verschiedensten Voraussetzungen und Bedürfnisse gute, vertrauenswürdige Fabrikate.<sup>"</sup> | ||
Also das ist das Geheimnis: Die goldene Viertelstunde und ein Stückchen Lebensphilosophie. Schönen Dank, liebe Käthe von Nagy, ich will’s mir merken. — ''Hete Nebel'' | Also das ist das Geheimnis: Die goldene Viertelstunde und ein Stückchen Lebensphilosophie. Schönen Dank, liebe [[Käthe von Nagy]], ich will’s mir merken. — ''Hete Nebel'' | ||
== Mein Freund, der Bahnhofsinspektor == | == Mein Freund, der Bahnhofsinspektor == | ||
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== Künstler plaudern über kommende Filme == | == Künstler plaudern über kommende Filme == | ||
Während sich die Leser der „Filmwelt<sup>"</sup> an den Gestaden der See oder im waldigen Bergland den Freuden des Urlaubs hingeben, wird in den Filmbüros und -ateliers fleißig gearbeitet. Die immer näher rückende neue Spielzeit verlangt die Anspannung aller Kräfte. 5000 deutsche Lichtspielhäuser wollen mit Filmen versorgt sein, die allen Ansprüchen des Publikums genügen müssen. Schon die Auswahl der Stoffe ist eine ebenso verantwortungsvolle wie schwierige Sache. Zwar gehen in den dramaturgischen Büros unzählige Manuskripte ein, aber da kann man wirklich sagen: „Viele fühlen sich berufen, wenige sind auserwählt.<sup>"</sup> So ist es verständlich, wenn die Dramaturgen wenig Neigung verspüren, die Neugier des Besuchers durch eingehende Erläuterungen über die neuen Werke zu befriedigen. An den Produktionsleiter aber darf man sich schon gar nicht wenden, denn auf ihm ruht nicht nur die Last der künstlerischen, sondern auch die der kaufmännischen Vorbereitung. Hat er glücklich den geeigneten Regisseur gefunden, dann beginnt die Suche nach der richtigen Besetzung. Jeder Film soll von bekannten und beliebten Künstlern getragen, die Nebenrollen individuell besetzt sein. Die Nachwuchsfrage harrt ihrer Lösung, neue Gesichter, neue Talente müssen herangeholt werden. In den Vorzimmern der Regisseure und Produktionsleiter ist ein ständiges Kommen und Gehen. Nach Wochen des Stillstandes wollen sie alle wieder arbeiten. | Während sich die Leser der „Filmwelt<sup>"</sup> an den Gestaden der See oder im waldigen Bergland den Freuden des Urlaubs hingeben, wird in den Filmbüros und -ateliers fleißig gearbeitet. Die immer näher rückende neue Spielzeit verlangt die Anspannung aller Kräfte. 5000 deutsche Lichtspielhäuser wollen mit Filmen versorgt sein, die allen Ansprüchen des Publikums genügen müssen. Schon die Auswahl der Stoffe ist eine ebenso verantwortungsvolle wie schwierige Sache. Zwar gehen in den dramaturgischen Büros unzählige Manuskripte ein, aber da kann man wirklich sagen: „Viele fühlen sich berufen, wenige sind auserwählt.<sup>"</sup> So ist es verständlich, wenn die Dramaturgen wenig Neigung verspüren, die Neugier des Besuchers durch eingehende Erläuterungen über die neuen Werke zu befriedigen. An den Produktionsleiter aber darf man sich schon gar nicht wenden, denn auf ihm ruht nicht nur die Last der künstlerischen, sondern auch die der kaufmännischen Vorbereitung. Hat er glücklich den geeigneten Regisseur gefunden, dann beginnt die Suche nach der richtigen Besetzung. Jeder Film soll von bekannten und beliebten Künstlern getragen, die Nebenrollen individuell besetzt sein. Die Nachwuchsfrage harrt ihrer Lösung, neue Gesichter, neue Talente müssen herangeholt werden. In den Vorzimmern der Regisseure und Produktionsleiter ist ein ständiges Kommen und Gehen. Nach Wochen des Stillstandes wollen sie alle wieder arbeiten. | ||
[[File:Evelyn Holt.jpg|thumb|Evelyn Holt in der Revue-Operette "Du musst zum Tonfilm" in der Berliner komischen Oper.]] | |||
In den Filmateliers selbst geht es hoch her. Da wird gebaut, geprobt, abgehört und aufgenommen. Zur Zeit sind alle deutschen Tonfilmateliers besetzt. Die Dispositionen müssen genauestens innegehalten werden, denn schon wartet eine andere Firma auf das Freiwerden des Ateliers. So ein Film ist ja mit der Beendigung der Aufnahmen noch nicht fertig. Erst die schwierige Arbeit des Filmschneiders gibt dem Werk den gewissermaßen letzten Schick. | In den Filmateliers selbst geht es hoch her. Da wird gebaut, geprobt, abgehört und aufgenommen. Zur Zeit sind alle deutschen Tonfilmateliers besetzt. Die Dispositionen müssen genauestens innegehalten werden, denn schon wartet eine andere Firma auf das Freiwerden des Ateliers. So ein Film ist ja mit der Beendigung der Aufnahmen noch nicht fertig. Erst die schwierige Arbeit des Filmschneiders gibt dem Werk den gewissermaßen letzten Schick. | ||
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Noch peinlicher, denn ich besitze eine Braut, die ebenso geschäftstüchtig wie eifersüchtig ist. Sie können sich denken, daß sich äußerst groteske Situationen ergeben. Endlich kommt natürlich der wahre Sachverhalt ans Tageslicht, und Tante Jutta verzeiht großmütig. Jetzt probiere ich den ganzen Tag "auf Frau<sup>"</sup>. Es geht schon großartig, aber an die Röcke kann ich mich doch nicht gewöhnen. Bis zum Beginn des Films hoffe ich aber eine vollendete Dame zu sein. Das können Sie Ihren Lesern getrost berichten. Und viel zu lachen wird's auch geben. Sind Sie nun zufrieden?<sup>"</sup> Ich war's und verabschiedete mich von ihm in dem schönen Bewußtsein, so ganz zwanglos von einer Reihe guter Filme Kenntnis erhalten zu haben, die man in der nächsten Saison mit berechtigter Spannung erwarten dürfte. Wie ich nun über den Kurfürstendamm gemütlich heimwärts bummele, kommt mir da in strahlender Laune ein besserer Herr in mittleren Jahren entgegengebraust: der Autor und Regisseur Hans H.Zerlett. Schon von weitem schwingt er ein dickes großes Buch: „Eben fertig geworden, ganz frisch vom Faß<sup>"</sup>, begeistert er sich, und dann spitzt er die Lippen und pfeift mir einen Walzer vor, der selbst einem unmusikalischerem Menschen bekannt sein würde: „Wiener Blut, eignes Gut, eigner Saft, voller Kraft, voller Glut!<sup>"</sup> „Aha, eine Operette<sup>"</sup>, meine ich harmlos* Da hätten Sie den Herrn sehen sollen, rein aus dem Häuschen geriet er: „Was sagen Sie, eine Operette? Das ist die Operette des Jahres. Was ist überhaupt eine Filmsaison ohne eine Operette großen Stils? Selbstverständlich muß sie in Wien spielen. Selbstverständlich muß sie Johann Strauß zum Vater des musikalischen Gedankens haben. Die besten Wiener Schauspieler sind schon verpflichtet! Das richtige Wiener Herz kann man doch nur bei Wiener Darstellern finden. Wer könnte die Heurigenlieder so herz singen wie unser Paul Hörbiger? Wer könnte den Scharm der Wiener Frauen lebensechter verkörpern als Liane Haid? Wenn dann noch Lizzi Holzschuh ihr temperamentvolles Goscheri in Bewegung setzt und weanerisch plauscht, daß euch Spreeathenern Hören und Sehen vergeht, wenn Leo Slezak seinen trockenen Humor ins Treffen führt, glauben Sie mir, das gibt Atmosphäre! Das ergibt Wien, wie es singt, tanzt und liebt, wie es das Publikum immer wieder erleben will. Ich werde die alte Kaiserstadt an der schönen blauen Donau auferstehen lassen: Grinzing, Wiener Wald, Stephansdom und Prater sollt ihr wiedersehen, daß euch das Herz aufgeht. Die ganze gleichmachende Seligkeit des Wiener Walzers wird durch diese entzückende Liebesgeschichte zur Zeit des Wiener Kongresses schmeicheln und wehen. Adelsstolz und Intrigen der Diplomatie, Wiener Gemüatlichkeit und Wiener Lebensfreude, Heimlichkeiten und Spitzbübereien werden sich hier zu einem Ganzen vereinen, das man eben garnicht anders nennen kann als "Wiener Blut". In dieser Operette hat Strauß dem Wiener Walzer ein unvergängliches Denkmal gesetzt, das ich hier im engsten Verein mit Leo Leux, meinem musikalischen Mitarbeiter, in neuer Pracht enthüllen will. So, jetzt habe ich Ihnen aber genug erzählt<sup>"</sup>, meint der von seinem Werk restlos gefangene Regisseur und verschwindet blitzschnell um die nächste Ecke. Telefonisch setze ich mich nun noch mit Leo Leux in Verbindung: „Sehen Sie, es ist eine ebenso schwere wie dankbare Aufgabe für einen Musiker, Straußsche Themen in das Geschehen eines Films einzufügen. Diese wundervollen Melodien verlangen ja eine feine Abstimmung auf den szenischen Vordergrund, verlangen musikalische Schauspieler und sollen gleichzeitig in der Art ihrer Instrumentierung dem Geschmack unserer Zeit angepaßt sein. Früher hätte man es vielleicht für unmöglich gehalten, beim Spielen des Wiener Walzers Saxophone und andere Jazzinstrumente zu verwenden. Heute dagegen wissen wir Musiker längst, daß gerade durch die schmachtende Tongebung und eigenartige Klangfärbung des Saxophons der Walzer an Reiz gewinnt und daß modern-rhythmische Unterstreichungen lustige Variationen zulassen die seine Wirkung nur steigern können.<sup>"</sup> Die kurzen Besuche bei filmschaffenden Künstlern haben den Lesern der „Filmwelt<sup>"</sup> nur einen kleinen Ausschnitt aus der diesjährigen Produktion zeigen können: es sind die Filme der Metropol - Bezirksverleiher, die den Kinobesuchern noch in bester Erinnerung sind durch „Spione am Werk<sup>"</sup>, „Glückliche Reise<sup>"</sup>, „Marie<sup>"</sup>, "Heimkehr ins Glück<sup>"</sup>und eine ganze Reihe anderer Filme. Es bleibt der starke Eindruck, daß hier verantwortungsbewußt und mit Eifer gearbeitet wird und daß jeder an seinem Platze bereit ist, sein Bestes zu geben. Wir wollen hoffen, daß diese Filme den deutschen Lichtspielhäusern Erfolge bringen und ihren Weg durch die ganze Welt machen. | Noch peinlicher, denn ich besitze eine Braut, die ebenso geschäftstüchtig wie eifersüchtig ist. Sie können sich denken, daß sich äußerst groteske Situationen ergeben. Endlich kommt natürlich der wahre Sachverhalt ans Tageslicht, und Tante Jutta verzeiht großmütig. Jetzt probiere ich den ganzen Tag "auf Frau<sup>"</sup>. Es geht schon großartig, aber an die Röcke kann ich mich doch nicht gewöhnen. Bis zum Beginn des Films hoffe ich aber eine vollendete Dame zu sein. Das können Sie Ihren Lesern getrost berichten. Und viel zu lachen wird's auch geben. Sind Sie nun zufrieden?<sup>"</sup> Ich war's und verabschiedete mich von ihm in dem schönen Bewußtsein, so ganz zwanglos von einer Reihe guter Filme Kenntnis erhalten zu haben, die man in der nächsten Saison mit berechtigter Spannung erwarten dürfte. Wie ich nun über den Kurfürstendamm gemütlich heimwärts bummele, kommt mir da in strahlender Laune ein besserer Herr in mittleren Jahren entgegengebraust: der Autor und Regisseur Hans H.Zerlett. Schon von weitem schwingt er ein dickes großes Buch: „Eben fertig geworden, ganz frisch vom Faß<sup>"</sup>, begeistert er sich, und dann spitzt er die Lippen und pfeift mir einen Walzer vor, der selbst einem unmusikalischerem Menschen bekannt sein würde: „Wiener Blut, eignes Gut, eigner Saft, voller Kraft, voller Glut!<sup>"</sup> „Aha, eine Operette<sup>"</sup>, meine ich harmlos* Da hätten Sie den Herrn sehen sollen, rein aus dem Häuschen geriet er: „Was sagen Sie, eine Operette? Das ist die Operette des Jahres. Was ist überhaupt eine Filmsaison ohne eine Operette großen Stils? Selbstverständlich muß sie in Wien spielen. Selbstverständlich muß sie Johann Strauß zum Vater des musikalischen Gedankens haben. Die besten Wiener Schauspieler sind schon verpflichtet! Das richtige Wiener Herz kann man doch nur bei Wiener Darstellern finden. Wer könnte die Heurigenlieder so herz singen wie unser Paul Hörbiger? Wer könnte den Scharm der Wiener Frauen lebensechter verkörpern als Liane Haid? Wenn dann noch Lizzi Holzschuh ihr temperamentvolles Goscheri in Bewegung setzt und weanerisch plauscht, daß euch Spreeathenern Hören und Sehen vergeht, wenn Leo Slezak seinen trockenen Humor ins Treffen führt, glauben Sie mir, das gibt Atmosphäre! Das ergibt Wien, wie es singt, tanzt und liebt, wie es das Publikum immer wieder erleben will. Ich werde die alte Kaiserstadt an der schönen blauen Donau auferstehen lassen: Grinzing, Wiener Wald, Stephansdom und Prater sollt ihr wiedersehen, daß euch das Herz aufgeht. Die ganze gleichmachende Seligkeit des Wiener Walzers wird durch diese entzückende Liebesgeschichte zur Zeit des Wiener Kongresses schmeicheln und wehen. Adelsstolz und Intrigen der Diplomatie, Wiener Gemüatlichkeit und Wiener Lebensfreude, Heimlichkeiten und Spitzbübereien werden sich hier zu einem Ganzen vereinen, das man eben garnicht anders nennen kann als "Wiener Blut". In dieser Operette hat Strauß dem Wiener Walzer ein unvergängliches Denkmal gesetzt, das ich hier im engsten Verein mit Leo Leux, meinem musikalischen Mitarbeiter, in neuer Pracht enthüllen will. So, jetzt habe ich Ihnen aber genug erzählt<sup>"</sup>, meint der von seinem Werk restlos gefangene Regisseur und verschwindet blitzschnell um die nächste Ecke. Telefonisch setze ich mich nun noch mit Leo Leux in Verbindung: „Sehen Sie, es ist eine ebenso schwere wie dankbare Aufgabe für einen Musiker, Straußsche Themen in das Geschehen eines Films einzufügen. Diese wundervollen Melodien verlangen ja eine feine Abstimmung auf den szenischen Vordergrund, verlangen musikalische Schauspieler und sollen gleichzeitig in der Art ihrer Instrumentierung dem Geschmack unserer Zeit angepaßt sein. Früher hätte man es vielleicht für unmöglich gehalten, beim Spielen des Wiener Walzers Saxophone und andere Jazzinstrumente zu verwenden. Heute dagegen wissen wir Musiker längst, daß gerade durch die schmachtende Tongebung und eigenartige Klangfärbung des Saxophons der Walzer an Reiz gewinnt und daß modern-rhythmische Unterstreichungen lustige Variationen zulassen die seine Wirkung nur steigern können.<sup>"</sup> Die kurzen Besuche bei filmschaffenden Künstlern haben den Lesern der „Filmwelt<sup>"</sup> nur einen kleinen Ausschnitt aus der diesjährigen Produktion zeigen können: es sind die Filme der Metropol - Bezirksverleiher, die den Kinobesuchern noch in bester Erinnerung sind durch „Spione am Werk<sup>"</sup>, „Glückliche Reise<sup>"</sup>, „Marie<sup>"</sup>, "Heimkehr ins Glück<sup>"</sup>und eine ganze Reihe anderer Filme. Es bleibt der starke Eindruck, daß hier verantwortungsbewußt und mit Eifer gearbeitet wird und daß jeder an seinem Platze bereit ist, sein Bestes zu geben. Wir wollen hoffen, daß diese Filme den deutschen Lichtspielhäusern Erfolge bringen und ihren Weg durch die ganze Welt machen. | ||
== Ein Mann will nach Deutschland == | |||
Der Film "[[Ein Mann will nach Deutschland]]", nach dem Roman von [[Fred Andreas]] | |||
Darsteller: [[Karl Ludwig Diehl]], [[Brigitte Horney]], [[Hermann Speelmans]], [[Hans Leibelt]], [[Charlotte Schultz]], [[Ludwig Trautmann]], [[Siegfried Schürenberg]], [[Ernst Rotmund]], [[Hans Zesch-Ballot]], [[Günther Hadank]], [[Willi Bürgel]] u.a.m. | |||
Drehbuch: [[Phillip Lothar-Mayring]] u. [[Fred Andreas]] | |||
Bild: [[Fritz Arno Wagner]] | |||
Bau: [[Werner Schlichting]] | |||
Herstellungsgruppe: [[Bruno Duday]] | |||
Spielleitung: [[Paul Wegener]] | |||
Ein Ufa-Film | |||
[[File:Ein Mann will nach Deutschland.jpg|center|thumb|Ein Mann will nach Deutschland]] | |||
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